Dass die Franzosen wissen, wie man es sich (zu Tisch) gut gehen lässt ist bekannt. Aber was ist ihr Geheimnis? Warum dauert ein Abendessen dort so lange und wie werden Gäste verwöhnt? Die Geheimwaffe der Franzosen für einen gelungen Start in den Abend: Der Aperitif. Hierbei handelt es sich um ein paar Häppchen und ein gutes Getränk bevor es an den Esstisch und zur Vorspeise geht. So ein Aperitif kann sich über Stunden ausdehnen. Er ist eine tolle Art, Ihre Gäste in einer lockeren aber sehr gastlichen Atmosphäre zu empfangen und eventuell verschiedene Gäste miteinander vorzustellen. Außerdem ist es eine hervorragende Beschäftigung, wenn Sie selber zwischendurch noch einmal kurz in die Küche müssen.

Ursprünglich ist der Aperitif vor allem als Appetitanreger und Magenöffner gedacht. In einigen Regionen Deutschlands ist bereits bekannt, dass man noch vor dem Essen ganz wunderbar zunächst gemütlich ein Gläschen Prosecco oder einen leichten Cocktail trinken kann. Aber essen vor dem Essen? Das gibt es hierzulande noch wenig.
Höchste Zeit für eine kleine Einführung in die Kunst des Aperitifs und typisch-französischer Gastlichkeit.
Ein Glas zur Begrüßung – Bonjour Aperitif!
Wer sich mit seinen Gästen nicht sofort nach deren Ankunft zum Essen an den Tisch setzen möchte, tut gut daran, ein passendes Aperitif Getränk im Angebot zu haben. Im Allgemeinen sind diese Aperitifs nicht stark alkoholhaltig – schließlich sollen Ihre Gäste auch noch von Ihren Kochkünsten am Esstisch profitieren können. Geeignet ist beispielsweise ein einfacher Sekt. Besonders beliebt bei Frauen – Sekt mit einem Spritzer erfrischender Fruchtnote. Erdbeerstückchen oder Minzblätter werten Ihren Sekt direkt enorm auf. Garantiert nicht französisch aber umso beliebter bei uns Deutschen Damen: Der Hugo. So lange Sie keinen echten Franzosen zu Gast haben, ist das auch in Ordnung. Unser Blogoni-Liebling: Kir Royal. Sekt mit einem Schuss Cassis (Likör aus schwarzen Johannisbeeren). Zu besonderen Anlässen dürfen Sie natürlich auch Champagner servieren. Man lässt es sich schließlich gerne gut gehen bei unseren französischen Nachbarn.
Auch ein Martini – stilvoll mit Olive serviert – passt gut zum Aperitif. Wer es gerne mediterran mag greift zum Porto, einem trockenen Sherry oder dem Lieblingsgetränk der Südfranzosen: Dem Pastis. Pastis ist ein starker Alkohol mit Anis-Geschmack. Aber bitte nicht pur trinken. Traditionell wird Pastis mit einer Karaffe stillem Wasser serviert und im Glas bis zur gewünschten Intensität verdünnt.
Ein leichter Cocktail kann ebenfalls hervorragend zum Aperitif serviert werden. Probieren Sie sich doch einmal an einem leckeren, erfrischenden Mojito oder einem Manhatten.
Servieren Sie Ihren Aperitif gerne im Wohnzimmer oder auch stehend in der Küche, wenn er nur kurz dauern wird. Hauptsache locker, jeder kann mit jedem reden und sich kennen lernen, und alle fühlen sich wohl und willkommen.

Knabbereien, Häppchen und mehr – C´est bon!
Ein gelungener Aperitif macht Spaß und darf gerne 1-2 Stunden dauern. Zeit genug, dass alle Gäste ankommen und es sich gemütlich machen und Sie die letzten Vorbereitungen für das Essen treffen. Damit niemand ungeduldig wird oder die Aperitif-Zeit als Warte-Zeit empfindet gibt es ein einfaches Rezept: Servieren Sie bereits etwas zu essen!
Traditionell gibt es zum Aperitif Nüsse, Cracker oder andere salzigen Knabbereien wie Salzstangen (die werden Sie allerdings wiederum nicht im französischen Supermarkt finden). Dazu können Sie kleine Cocktailwürstchen, Käsewürfel oder Trockensalami servieren. Bitte stellen Sie auch Zahnstocher oder andere Spießchen sowie Servietten zur Verfügung, damit sich niemand die Hände schmutzig machen muss.
Auch kleine Häppchen dürfen ganz sicher beim Aperitif auf den Tisch. Lachsröllchen, kleine Blätterteig-Naschereien oder garnierte Mini-Toasts. Hauptsache, es passt in einem Happs in den Mund. Besonders einfach und mit Lecker-Garantie: Blätterteigröllchen. Einfach eine Platte aufgetauten oder frischen Blätterteig mit einer beliebigen Füllung bestreichen. Beispielsweise Kräuterfrischkäse mit kleinen Paprikastücken, Tomatencreme mit angebratenen Speckwürfeln oder Frischkäse mit Lachs. Dann das Ganze aufrollen und der Länge nach in Schnecken schneiden. Etwas geriebenen Käse darüber und ab in den Ofen bis die Röllchen eine schöne braune Farbe haben.

Beim Aperitif ist im Prinzip alles erlaubt, was schmeckt. Dazu eine schöne, ruhige Musik im Hintergrund, gute Freunde und interessante Gespräche und Ihr Abend hat den perfekten Start.
Bon appétit